StahlstadtFrauen*

Feminismus bedeutet, sich für Gleichstellung aller Menschen in Bildung, Arbeit, Politik und Wirtschaft einzusetzen und aktiv geschlechterspezifische Rollenbilder aufzubrechen.

FEMINISMUS GEHT UNS ALLE AN!

Wir sind davon überzeugt, dass es eine Welt braucht, in der Reichtum geregelt ist und in der alle Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das ist erst möglich, wenn die Unterdrückung der Frauen abgeschafft ist. Unsere politische Arbeit besteht aus der Auseinandersetzung mit Themen wie etwa Feminismus, Sexismus, Empowerment oder Frauenarmut sowie in der Aufklärung und Bewusstseinsschaffung über die nach wie vor mangelnde Gleichberechtigung von Frauen und Männern. In einer Welt, in der Macht, Geld, Arbeit und Rechte nicht gerecht verteilt sind, müssen wir gemeinsam dagegen ankämpfen, um eine neue, bessere und gerechtere Welt zu erschaffen!

Genau deshalb wurden auch die Stahlstadtfrauen gegründet. Die Stahlstadtfrauen sind ein Netzwerk von Linzer Frauen – wir verstehen uns als Organisation von und für junge Frauen. Wir treffen uns regelmäßig, arbeiten Kampagnen aus und haben Spaß. Einige von uns studieren, andere gehen in die Schule, wieder andere sind berufstätig.

Das Stahlstadtfrauen-Treffen findet regelmäßig im Café Cube, Kaisergasse 14a, statt. In gemütlicher Atmosphäre planen wir Projekte, lesen und diskutieren, schauen Filme, tauschen uns aus und verbringen einfach einen kreativen, gemeinsamen Abend. 

Du hast eine Frage oder eine konkrete Idee, wie wir die Welt verändern können? Oder möchtest bei uns einfach mal in Linz vorbeischauen? Dann meld dich bei uns! Egal ob regelmäßig, sporadisch oder nur mal so zum Reinschnuppern – wir freuen uns auf dich!

Es gibt noch viel zu tun. Lasst uns gemeinsam kämpfen. 
Für eine Gesellschaft frei von Rollenbildern, ohne Weiblichkeitswahn und Männerbündelei!

Frauen* verdienen durchschnittlich immer noch um 25% weniger als Männer* – für gleiche oder gleichwertige Arbeit. Seit über 100 Jahren kämpfen Frauen* für gleiche Bezahlung. Ein Ziel, das bis heute nicht erreicht ist. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, gibt es jedes Jahr zum Equal Pay Day Aktionen des SJ Linz. Der Equal Pay Day markiert den Tag im Jahr, ab dem Frauen* bis zum Jahresende „gratis“ arbeiten. Das bedeutet, dass Männer* aufgrund der Einkommensschere bis zum Equal Pay Day durchschnittlich genauso viel verdienen wie Frauen* das ganze Jahr.

Bis heute verrichten Frauen* in Österreich einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Frauen* verbringen pro Tag etwa doppelt so viel Zeit, Reproduktionsarbeit, Hausarbeit, Kinderbetreuung etc. zu leisten als Männer*. Nur etwa 4% der Väter* gehen in Karenz. Außerdem sind Berufe, denen mehrheitlich Frauen* nachgehen, immer noch unterbezahlt. Doch auch innerhalb der gleichen Berufe gibt es ungerechte Entlohnung: 16% der Lohnungerechtigkeit können nur durch das Geschlecht erklärt werden!

Oft wird von Frauen* gesprochen, die den sozialen Aufstieg oder die Karriere in männerdominierten Berufen „aus eigener Kraft“ geschafft hätten. Dadurch wird der außergewöhnliche Erfolg einzelner Personen betont, anstatt sich die unterschiedlichen Chancen und Lebensverhältnisse aller Menschen anzusehen. Die Gesellschaft können wir allerdings nur verändern, wenn wir zusammenhalten! Die SJ erkennt individuelle Diskriminierungsrealitäten und kämpft für eine Gesellschaft, in der sich niemand dem binären Geschlechterverständnis unterordnen muss. Feminismus ist daher in allen Bereichen des Lebens notwendig. Nur wenn alle Formen der Diskriminierung bekämpft werden, können wir eine gleichberechtigte Gesellschaft erreichen!

Im deutschen Sprachgebrauch ist es selbstverständlich das sogenannte „generische Maskulinum“, also die männliche* Form eines Wortes, zu verwenden. Sprache und Gesellschaft stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander, was bedeutet, dass sie sich gegenseitig beeinflussen.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Frauen* und Männer* immer noch nicht gleichberechtigt sind. Mit der Verwendung von geschlechtergerechter und bewusster Sprache können alle zu einer Veränderung der gesellschaftlichen Zustände beitragen.

Bewusste Sprache bedeutet nicht nur die Sichtbarmachung von Frauen in der Sprache, sondern auch von allen Menschen, die sich nicht in das derzeitig vorherrschende System der Zweigeschlechtlichkeit einordnen wollen. Außerdem bedeutet geschlechtergerecht zu sprechen auch, entschieden gegen sexistische und diskriminierende Formulierungen aufzutreten und diese bewusst nicht zu verwenden. 

Ein bewusster Umgang mit Sprache umfasst auch das Erkennen von Stereotypen in der Sprache. Rollenbilder werden oft unhinterfragt übernommen und so in der Sprache reproduziert. Stereotype sprachlich aufzubrechen ist ein wichtiger Bestandteil geschlechtergerechter und bewusster Sprache. Nicht nur Frauen* werden sprachlich diskriminiert, auch viele andere Menschen müssen oft unter unserem vorherrschenden Sprachgebrauch leiden. Beschimpfungen wie „Du schwule Sau!“ oder „Das ist ja behindert!“ diskriminieren Menschen und stärken gesellschaftliche Ungleichheiten und Diskriminierung.

Formen der geschlechtergerechten Sprache:

  • Doppelnennung
    Schüler und Schülerinnen
  • Neutralisierung
    nicht immer möglich
  • Binnen-I
    SchülerInnen
  • Statischer Unterstrich
    Schüler_innen – zwischen männlicher* und weiblicher* Form
  • Gender Star
    Schüler_innen
  • Dynamischer Unterstrich
    Schüler_lerinnen – irgendwo im Wort platziert

Jede dritte Frau* in Österreich wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Nicht einmal 1%  der Fälle kommt vor Gericht, weniger als jede 5. Anklage wegen Vergewaltigung führt zu einer Verurteilung.

Am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* möchten wir auf dieses Problem aufmerksam machen. Gewalt gegen Frauen* muss endlich ein Ende haben – sowohl körperliche, als auch psychische und strukturelle Gewalt. Frauen* werden ständig diskriminiert und als Sexobjekte betrachtet. Das muss sich ändern! Ein gewaltfreies Leben muss für alle Menschen möglich sein! Gleichberechtigung muss Praxis werden!

16 Tage gegen Gewalt an Frauen*

…ist eine internationale Kampagne, die jedes Jahr vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* (25.11.) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10.12.) stattfindet, um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam zu machen. Der 25. November erinnert an die Ermordung der Schwestern Mirabal. Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal wurden an diesem Tag im Jahr 1960 nach monatelanger Verfolgung und Folter vom dominikanischen Geheimdienst brutal ermordet. Seit 1999 ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen* von den Vereinten Nationen anerkannt.

QUEERPOLITIK

Diskriminierung von queeren Personen und Unwissen über LGBTQIAP+-Themen sind immer noch Alltag. Hochschulen sind kein von der Gesellschaft abgetrennter Raum, sondern immer ein Spiegelbild dieser. Historisch gesehen ging gesellschaftlicher Wandel oft von Hochschulen aus, deshalb ist es wichtig, dort mit dem Aufbrechen vorherrschender Normen und Kategorien zu beginnen und somit einen gesellschaftlichen Wandel, der sich durch alle Gesellschaftsschichten ziehen muss, zu unterstützen.

Als SJ setzen wir uns für eine Gesellschaft ein, in der alle Menschen die Person sein können, die sie sind. Unabhängig vom biologischen Geschlecht sollte es allen möglich sein, als der Mensch mit der Geschlechtsidentität zu leben, der er*_sie* sich zugehörig fühlt. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der gender-fluid, non-binary, transgender und intergeschlechtliche Menschen rechtlich und gesellschaftlich anerkannt, toleriert und respektiert werden.

Heterosexualität wird nach wie vor als gesellschaftliche Norm der Sexualität gesehen, alles von dieser abweichend wird immer noch viel zu oft als „fremdartig“ und „falsch“ angesehen. Auch werden Homo-, Bi-, Pan- und Asexualität in vielen Ländern immer noch strafrechtlich verfolgt. Wir setzen uns für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ein, in der alle Sexualitäten anerkannt werden.

Das Bildungssystem und damit einhergehend auch die Lehre an den Hochschulen, ist auf diese Cis- und Heteronormativität ausgelegt. Als SJ kämpfen wir für eine Gesellschaft, in der sich alle Menschen frei entfalten können und für eine Bildung, die die Vielfalt der Menschen spiegelt.